Ich nehme an der „Diabetes Blog Woche“ (DBW) teil, aus diesem Grunde werde ich diese Woche jeden Tag einen Beitrag zu einem vorgegebenen Thema aus dem Bereich Diabetes schreiben, der aber nichts mit „Rechtsfragen“ an sich zu tun hat; mit Rechtsfragen geht es aber spätestens danach weiter. Die Diabetes Blog Woche soll Diabetes-Blogger animieren gemeinsam an einem bestimmten Tag Beiträge zu einem Thema zu schreiben, um das Thema von vielen verschiedenen Seiten zu beleuchten. Mehr Informationen zur Diabetes Blog Woche gibt es hier: Diabetes-Blog-Woche.de
Thema heute: Diabetes Snapshots
Wie sieht Dein Leben als Diabetiker aus? Was machst Du den ganzen Tag, was ist gleich und wo gibt es Unterschiede? Welche Gadgets hast Du dabei? Gibt es Dinge auf die Du nicht verzichten willst oder kannst? Zeige es uns, mit Deinen Fotos.
Heute geht es um das Thema, Diabetes Snapshots. Snapshot bedeutet zu Deutsch: Momentaufnahme, es geht also um eine Momentaufnahme aus meinem Leben mit Diabetes.
Wie sieht mein Tagesablauf aus? Ich denke nicht anders, als bei anderen Menschen ohne Diabetes. Ein paar Kleinigkeiten und Handgriffe kommen hinzu, die anderen nicht haben. Was ich morgens mache – okay, ehrlicherweise jeden zweiten Tag – ist den Katheter für meine Insulinpumpe zu wechseln. Jeden Morgen muss ich meinen Blutzucker messen und noch weitere ca. sieben Mal am Tag. Sonst habe ich keine echten Einschränkungen. Ich stehe morgens früh auf und fahre dann entweder zum Seminar zum Landgericht Essen oder zur Kanzlei nach Düsseldorf und arbeite wie jeder andere. Davor, danach, dazwischen und vor allem am Wochenende betreibe ich dann noch ein Ehrenamt; ich bin ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der unabhängigen, selbstständigen und progressivsten Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH‑M). Wir sind wohl auch inzwischen die größte Selbsthilfeorganisation im Bereich Diabetes in Deutschland. Das ist viel Arbeit, wenn man noch Vollzeit arbeitet, es macht meistens auch auch sehr viel Spaß.
Welche Gadgets habe ich. Gadgets ist Neu-Denglisch ist soll technische Hilfsmittel beschreiben, also kleine digitale oder technische Helferlein. Also ich benutze am häufigsten meine Insulinpumpe, die Medtronic Veo. Die Medtronic Veo spritzt mir automatisch ca. alle drei Minuten vorprogrammierte Mengen an Insulin. Und ich benutze den Bolus Expert immer. Das ist eine Funktion der Insulinpumpe, der mir bei Mahlzeiten die richtige Menge an Insulin ausrechnet, dazu berücksichtigt er den aktuellen Blutzucker und passt die Insulindosis entsprechend an, damit ich mich den idealen Werten besser annähere. Zu der Veo benutze ich von den kontinuierlichen Glukosesensor (CGM) Enlite von Medtronic; nicht kontiuerlich, weil meine Krankenkasse sich bisher nicht bereit erklärt hat, die Kosten zu erstatten, aber immerhin. Wenn ihn den Enlite benutze, zeigt er mir die Entwicklung meiner Glukosewerte und warnt mich bei steigenden oder fallenden Werten. Ein ganz wichtiges – und legales – Helferlein (!!!) für die bald anstehende zweite juristische Prüfung (Staatsexamen). Da werde ich innerhalb von zwei Wochen acht Klausuren zu je fünf Zeitstunden schreiben müssen. Die Arbeiten sind so ausgelegt, dass man sehr sehr schnell arbeiten muss, um überhaupt fertig zu werden. Wenn ich dabei unterzuckere und deswegen 30–60 Minuten an Zeit verliere, sind schlechte Werte vorprogrammiert. Der Sensor sagt mir rechtzeitig Bescheid und ich kann präventiv Cola trinken! Außerdem benutze ich mein iPhone und mein MacBook zur Dokumentation der Blutzuckerwerte und der Verläufe sowie der Protokollierung von Mahlzeiten und Korrekturen. Mein iPhone kann mir auch die Kohlenhydrate von Mahlzeiten heraussuchen; ab und an benutze ich auch die App mySugr. Weitere Gadgets habe ich derzeit leider nicht.
Gerne hätte ich mehr Gadgets, solche digitalen Helferlein mag ich gerne. Auf Platz 1 meiner ewigen Bestenliste ist natürlich ein Closed-Loop System, das mir die Arbeit an dem Diabetes abnimmt.
Jan hat deutsches und niederländisches Recht in Bremen, Oldenburg und Groningen studiert und ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht in einer Kanzlei für Medizin- und Sozialrecht in Bochum. Außerdem hat er eine Zusatzausbildung im Datenschutz (Datenschutzbeauftragter DSB-TÜV) gemacht. Schon während seines Studiums engagierte er sich ehrenamtlich im Bereich Diabetes, insbesondere zu Gunsten von Kindern und Jugendlichen, und hat die Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH‑M) e. V. mitbegründet und aufgebaut. Er engagiert sich zudem in der Stiftung Stichting Blue Diabetes.