Ich nehme an der „Diabetes Blog Woche“ (DBW) teil, aus diesem Grunde werde ich diese Woche jeden Tag einen Beitrag zu einem vorgegebenen Thema aus dem Bereich Diabetes schreiben, der aber nichts mit „Rechtsfragen“ an sich zu tun hat; mit Rechtsfragen geht es aber spätestens danach weiter. Die Diabetes Blog Woche soll Diabetes-Blogger animieren gemeinsam an einem bestimmten Tag Beiträge zu einem Thema zu schreiben, um das Thema von vielen verschiedenen Seiten zu beleuchten. Mehr Informationen zur Diabetes Blog Woche gibt es hier: Diabetes-Blog-Woche.de
Thema heute: Geschichten, die das Leben schrieb
Was waren Deine besten, schönsten oder lustigsten Erlebnisse mit dem Diabetes und welche Deine schlimmsten, schaurigsten oder traurigsten.
Geschichten mit Diabetes habe ich viele, eine erzähle ich euch heute.
Im Juli 2006 war ich mit Freunden in Schweden wandern. Das war meine erste Wandertour, wir sind mit dem Flugzeug nach Stockholm geflogen, von dort mit dem Zug nach Storlien gefahren und dann dort sind wir dann den südlichen Kungsleden entlang gelaufen Richtung Llungdalen. Das hat total viel Spaß gemacht, man wandert dort ziemlich in der Einsamkeit, alle ca. 25 km findet man eine Berghütte, die mit Hubschraubern beliefert wird. Teilweise haben die aber in aller Abgeschiedenheit sogar Saunen. Wir haben nachts gezeltet und sind täglich rund 20 km gewandert mit bis zu 25 kg Gepäck. Das kann ich jedem empfehlen.
An einem Abend hatte ich Probleme mit meinem Messgerät. Das hatte eine Trommel mit Teststreifen und ein Teststreifen hatte sich dadrin verklemmt, so dass ich es erst einmal nicht benutzen konnte. Ich wollte dann versuchen den Teststreifen heraus zu ziehen, um zu schauen, ob es dann wieder funktioniert. Die anderen wollten aber schon einmal etwas essen gehen, dafür haben wir uns auf die andere Seite eines kleinen Gebirgsbaches gesetzt. Beim klettern über den Fluss (so über Stock und Stein) ist mir dann das Messgerät ins Wasser gefallen. Es ging dann auch nicht mehr an, aber den Teststreifen konnte ich nun herausziehen. Das Display blieb aber dunkel.
Naja, kann man nicht viel machen, ich habe es also oberflächlich getrocknet und dann zum Trocknen liegen lassen. Ersatzmessgeräte und die dreifache Menge an Verbrauchsmaterialien (was einem jeder empfiehlt) kann man zum Wandern nicht mitnehmen, irgendjemand muss den ganzen Mist ja auch schleppen. Ich habe dann versucht meinen Blutzucker zu schätzen oder zu fühlen. Ich wusste aber, dass ich Unterzuckerungen immer schon besser gemerkt habe, als zu hohe Werte. Abends habe ich dann immer vorsichtig ein bisschen mehr Insulin gespritzt und den Blutzucker, als ich merkte jetzt gehts runter, wieder etwas angehoben. Beim Wandern habe ich natürlich besonders darauf geachtet, nicht zu unterzuckern und eher höhere Werte hingenommen. Nach so ca. drei Tagen funktionierte das Messgeräte wieder, nachdem die Platine offenbar vollständig getrocknet war. Das Problem mit dem Teststreifen war auch weg und ich konnte wieder messen. Beim ersten Messen war der Blutzucker bei etwas über 200 mg/dl (11,1 mmol/l).
Jan hat deutsches und niederländisches Recht in Bremen, Oldenburg und Groningen studiert und ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht in einer Kanzlei für Medizin- und Sozialrecht in Bochum. Außerdem hat er eine Zusatzausbildung im Datenschutz (Datenschutzbeauftragter DSB-TÜV) gemacht. Schon während seines Studiums engagierte er sich ehrenamtlich im Bereich Diabetes, insbesondere zu Gunsten von Kindern und Jugendlichen, und hat die Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH‑M) e. V. mitbegründet und aufgebaut. Er engagiert sich zudem in der Stiftung Stichting Blue Diabetes.