Ein Bericht aus dem Leben eines Schöffen

Man kennt das aus den ame­ri­ka­ni­schen Fil­men. Es pas­siert eine schwe­re Straf­tat, es folgt eine Ankla­ge, dann dau­ert es Tage oder Wochen, bis aus dem Tele­fon­buch eine „Jury“ aus zum Teil dut­zen­den Bür­gern aus­ge­wählt wor­den ist. Die­se Jury, die Schöf­fen – also Lai­en­rich­ter – sind, ent­schei­det dann, ob eine Per­son straf­bar ist oder nicht; über das Straf­maß an sich ent­schei­det dann spä­ter erst der Rich­ter. In den USA ver­fährt man so auch in Zivilprozessen.

In Deutsch­land gibt es das grund­sätz­lich nicht, in Zivil­pro­zes­sen ent­schei­den aus­schließ­lich Berufs­rich­ter. Vor Ver­wal­tungs­ge­rich­ten, Arbeits­ge­rich­ten und Straf­ge­rich­ten ent­schei­den aber auch in Deutsch­land häu­fi­ger Schöf­fen. Anders als in den USA sind es aber weni­ger und es durch­fors­tet nie­mand Tele­fon­bü­cher, viel­mehr wer­den Schöf­fen – nach einem Vor­schlag von Drit­ten oder einer eige­nen Bewer­bung – vor­her über meh­re­re Jah­re ver­pflich­tet. Die Schöf­fen ent­schei­den dann mit dem Berufs­rich­ter zusam­men sowohl über die Straf­bar­keit als auch über das Strafmaß.

Im Spie­gel erschien kürz­lich ein inter­es­san­ter Bericht eines Schöf­fen: Mein Leben als Schöf­fe: Alle Macht den Ahnungslosen

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